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Liebe Leser:innen,

stellen Sie sich vor, Sie stehen vor dem Kühlregal im Supermarkt und vergleichen zwei Eissorten. Beide sehen gut aus, feines Bio-Eis Ihrer Lieblingssorte. Auf einer Verpackung steht „klimaneutral“, auf der anderen nicht. Welches kaufen Sie?

Ist „klimaneutral“ für Sie ein Verkaufsargument? Oder wittern Sie dahinter eher Greenwashing und sehen es sogar als Minuspunkt?

Die Wettbewerbszentrale hat kürzlich Firmen abgemahnt, die irreführend mit dem Begriff „Klimaneutralität“ geworben haben. Dafür gab es viel Applaus und eine Kontroverse um den Begriff „Klimaneutralität“. Verständlich, dass die Diskussion hitzig geführt wird, denn Klima ist das Thema der Stunde - zu recht!

Wir bei Lokay beschäftigen uns schon seit vielen Jahren damit und verfolgen eine konsequente Klimastrategie. Bereits 2007 haben wir im Projekt "Klimapartner" unsere Emissionen so genau wie möglich ermittelt und seither über 90% davon eingespart - die restlichen Emissionen kompensieren wir. 

Stand heute ist, dass wir noch nicht restlos alle Emissionen vermeiden können (z. B. Warenversand in Scope 3). Darum wollen wir mit dem Label „klimaneutral“ transparent umgehen und erklären, was es für uns bedeutet. In meinem Meinungsbeitrag schreibe ich, warum ich mehr Ehrlichkeit im Umgang mit diesem Buzzword für nötig halte. Und warum Kompensation auch nicht mit Greenwashing gleichgesetzt werden darf.

Ihr Ralf Lokay

 

 

 

PS: Morgen ist Globaler Klimastreik. Hier finden Sie den Klimastreik in Ihrer Nähe. 

Bäume pflanzen ist gut - aber es macht Firmen nicht "klimaneutral"

Meine Gedanken zur Kontroverse um den Begriff "Klimaneutralität" und was wir daraus mitnehmen können 

 

Hinweis: Dieser Meinungsbeitrag erscheint in leicht abgewandelter Form auch im Newsletter forum Nachhaltig Wirtschaften.

„Klimaneutral“ ist das neueste Buzzword. Verständlich, denn die Klimakrise kann man inzwischen nur noch mutwillig ignorieren. Rekorde bei Hochwasser, Hitzewellen, Waldbränden weltweit sprechen eine deutliche Sprache. Also bietet man seinen Kund:innen klimaneutrale Sneaker, Shampoos, Smoothies an. Das Versprechen: Du musst dein Leben nicht ändern, sondern im Regal nur ein paar Zentimeter weiter nach links greifen, dann ist alles gut. 

Viele wittern hier Klima-Greenwashing. Die ersten Abmahnungen der Wettbewerbszentrale wegen irreführender Werbung haben in der öko-sensiblen Branche eine Welle an Applaus und Empörung losgetreten. „Klimaneutral“ waren die angeprangerten Firmen nur rein rechnerisch. Tatsächlich wurden sehr wohl schädliche Emissionen ausgestoßen, das Unternehmen hat sie bloß durch Ausgleichsprojekte kompensiert. 

So einfach und billig ist es nicht, argumentieren Kritiker:innen. Wer garantiert zum Beispiel, dass der Baum in Uruguay auch in 10 bis 20 Jahren noch steht, wenn er endlich CO2 in relevantem Maß aufnehmen kann? Vielleicht ist er vorher verkümmert, von Schädlingen vernichtet, gefällt oder abgebrannt? 

 

Kompensationen und den Begriff „Klimaneutralität“ ab sofort mit Greenwashing gleich zu setzten – auch das ist nicht so einfach. Die Diskussion ist etwas komplexer.

 

Es ist gut, dass Bäume gepflanzt werden! Viele Klimaschutzprojekte sind sinnvoll und wichtig und die Unterstützung solcher Projekte ist eine super Sache.

Aber sie sorgen eben nicht für „Klimaneutralität“ im eigentlichen Sinne. So gesehen ist der Begriff „Klimaneutralität“ ein Schwindel. Wenn nichts anderes passiert als Kompensation, ist das irreführend.

Bäume, die z.B. für klimaneutrale Sneaker gepflanzt werden, haben erst in vielen Jahren (wenn überhaupt), eine kompensierende Wirkung. Die Emissionen des Turnschuhs sind dagegen real und für durchschnittlich 120 Jahre in der Atmosphäre. 

 

Was ist klimaneutral? Was für ein Blödsinn neutral sein zu wollen. Kein Baum ist klimaneutral."

Michael Braungart, Initiator des Cradle-to-Cradle-Konzepts

 

Verbraucher:innen fragen nach „klimaneutralen Produkten“ und das führt dazu, dass Anbieter auf den Zug aufspringen und billige Klimaneutralität verkaufen – und das ist ein Grund zum Ärger! Deshalb finde ich es richtig, dass die Wettbewerbszentrale solche Firmen wegen irreführender Werbung abmahnt.

 

Kompensationen dürfen nicht als Ausrede missbraucht, aber auch nicht pauschal geächtet werden. 

 

 

 

Ich habe mal grob ausgrechnet, wie viele Kompensationsprojekte man bräuchte, um die CO2-Emissionen der ganzen Welt auszugleichen. Dafür habe ich das strengste Zertifikat herangezogen, den „Gold Standard“ und dessen Erfolge von 2019, also bevor Corona die Welt durcheinandergewirbelt hat. Rund 900 Projekte haben sie in einem Jahr gefördert, kontrolliert und begleitet, und 18,2 Mio.Tonnen schädliche Klimagase reduziert und ausgeglichen. Das ist die Größenordnung der Emissionen von Ghana. Deutschland lag im selben Jahr bei 644 Mio. Tonnen. Um die Klimagase eines einzigen Jahres weltweit auszugleichen, bräuchte man hochgerechnet also 1,8 Millionen Projekte! Das zeigt, dass Unternehmen nicht allein auf Kompensation setzen dürfen.

 

Es führt kein Weg daran vorbei, dass wir Unternehmer:innen vor unserer eigenen Firmentür anfangen, CO2 zu vermeiden!  

 

Wir fahren bei Lokay schon seit über 10 Jahren eine konsequente Klimastrategie und haben uns intensiv mit dem Thema auseinander gesetzt. Wo immer es uns möglich ist, vermeiden wir Emissionen. Und nehmen dafür – wie bei unserer energetischen Sanierung vor einigen Jahren und der Anschaffung klimafreundlicher Druckmaschinen – auch schon mal siebenstellige Beträge in die Hand. Oder investieren Zeit und Mühe in eigene Zertifizierungen nach EMAS, dem Blauen Engel (RAL-UZ 195) oder Cradle to Cradle. Kompensation ist billiger und leichter. Aber sie reicht eben auch nicht aus, um unsere Welt zu retten.  

 

Bereits 2007 haben wir im Projekt "Klimapartner" unsere Emissionen so genau wie möglich ermittelt und seither über 90% davon eingespart. 100% Ökostrom, Nutzung der Abwärme unserer Druckmaschinen und modernste Produktionstechnik sind Maßnahmen, die unseren C02-Ausstoß tatsächlich verringern.

Und trotzdem fördern wir Klimaschutzprojekte! Beispielsweise beim Warenversand – da kompensieren wir. Wir machen mehr als die meisten, müssen aber auch noch einige Schritte gehen, bevor wir komplett emissionsfrei produzieren. 

 

Wir haben intern schon zahlreiche Diskussionen über "wahre Klimaneutralität" geführt und es freut mich, dass der kritische Diskurs jetzt auch in der Öffentlichkeit angekommen ist.

 

Wir reflektieren immer wieder unseren Umgang mit dem Begriff, sinnieren über den Kauf von C02-Emissionsrechten und die Vision einer eigenen lokalen Stromerzeugung. Eine perfekte Lösung haben wir dabei noch nicht gefunden. Dafür aber eine Strategie, die zu unserer Position passt, und den Willen, uns immer wieder selbst zu hinterfragen. 

Wir möchten Transparenz bieten und den Begriff nicht ohne Erklärung verwenden. Ganz verzichten werden wir auf den Begriff nicht. Denn wenn wir stattdessen einfach „klimabewusst“, "klimafreundlich" oder "im Wesentlichen klimaneutral" sagen, kommen wir vom Regen in die Traufe. Und als Unternehmen mit Vorreiter-Klimastrategie, die wir natürlich auch gerne zu Werbe- und Inspirationszwecken kommunizieren wollen, kommt man schwer an dem Thema vorbei. Die Menschen suchen nach „klimaneutralen“ Produkten. Aber wir wollen dazu erklären: Wir sparen ein und ja, wir kompensieren. 

Darf ich vorstellen?

Ein Tusch für Christoph 

Mit der einen Hand beherrscht er die Klaviatur und zieht alle Register, mit der anderen drückt er die richtigen Knöpfe. Das gilt für die Werbemedien, die mit seinem Zutun entstehen. Und das gilt für seine tolle Akkordeon-Musik. Das Akkordeon ist eines der anspruchsvollsten Instrumente, weil man so Vieles gleichzeitig im Griff haben muss. Dass er es virtuos spielt, passt perfekt zu unserem neuen Kollegen Christoph Pabst. Er ist nämlich auch ansonsten ein Multitalent. Er kann Offsetdruck und Medientechnik, Fotografie, Interviews, Audio- und Videoproduktionen, und er hat nebenher seine eigene Beratungsfirma für Multichannel-Marketing: Pabst & Pabst. Seit August verstärkt er nun unser Team als neuer Kollege bei Lokay.  Wenn Sie bei Ihren Druckprojekten also von jemandem begleitet werden wollen, dessen linke Hand genau weiß, was die rechte tut, und der stets den richtigen Ton trifft, sind Sie bei ihm an der richtigen Email-Adresse: pabst(at)lokay.de 

 

Azubi Tom

Wir begrüßen Tom, unseren neuen Azubi für Mediengestaltung! Er ist 22 Jahre alt und passt einfach super zu uns. Die Begeisterung für Drucksachen lässt sich schon aus seinen Hobbies lesen: Privat zeichnet er, sammelt Kunstprints und Illusstrationen. Nach einem FSJ in der UniKita Darmstadt hat er sich bei uns beworben und kann seine Leidenschaft jetzt hier zum Beruf machen. 

Wie auch Christoph ist er musikalisch begabt und spielt Schlagzeug - vielleicht gibt es ja bald eine Lokay Firmenband..?

Weg vom Schreibtisch, rein in die Produktionshalle!

Letzte Woche haben zwei Kolleg:innen aus dem Umweltteam ein Praktikum unten in der Produktion gemacht und tauschten leises Tastaturklappern gegen das laute Rattern der Druckmaschinen. Jonas Muhly kümmert sich normalerweise um unser Umweltmanagement und die bürokratische Seite unserer Zertifizierungen. Sina Gütter ist für Kommunikation und Marketing zuständig.  
  
Das Allerheiligste, die Druckmaschinen, durften sie zwar nach eintägiger Ausbildung noch nicht vollständig bedienen, aber Jonas stellte sich vielversprechend geschickt dabei an, Papier einzulegen und fertige Drucksachen aus der Maschine zu nehmen. Und Sina stellte den Medientechnologen so viele gute Fragen, dass die sich richtiggehend geschmeichelt fühlten. So ein Positionswechsel sorgt nicht nur für Abwechslung, sondern fördert auch das Verständnis und den Austausch über verschiedene Abteilungen hinweg. Wir überlegen jetzt, ob wir die Druckermeister mal einen Tag lang „als Revanche“ ins Marketing an die Tastatur schicken.  

Was gefiel euch am besten, Sina und Jonas? 

Sina: „Ich habe bei Lokay schon viel über Materialien, über Papier, Farbe und Veredelungen gelernt. Jetzt kenne ich auch die technische Seite, also durfte sie live miterleben. Das war wie ein fehlendes Puzzlestück und mein frisch geschärfter Blick hilft mir sicher auch in der Kommunikation.“ 

Jonas: „Normalerweise arbeite ich sehr verkopft. Recherchieren, Nachdenken, Schreiben im dauernden Wechsel. In unserer Produktion habe ich erlebt, wie toll es ist, eine Maschine so bedienen zu können, dass sie genau das liefert, was man haben will, und am Ende eines Tages tolle haptische Produkte in der Hand zu halten!“ 

Auf LinkedIn gibt es ein kurzes Video zum Praktikumstag. 

 

Veranstaltungstipps

Veranstaltungstipp #1: Vierteilige Workshop-Reihe zum Nachhaltigkeitsbericht DNK ab 30. September  

 

Wir geben unser Wissen wirklich gerne weiter, aber manchmal brauchen auch wir praktischen und klugen Rat. Als wir die Entscheidung gefällt haben, über unser Nachhaltigkeitsengagement zukünftig nach den Kriterien des Deutschen Nachhaltigkeitskodex (DNK) zu berichten, waren wir froh, die passende Begleitung für diese Erweiterung gefunden zu haben:  

B.A.U.M. Consult und B.A.U.M e.V. starten Ende September eine Workshop-Reihe. Unternehmen, die wie wir einen Nachhaltigkeitsbericht anhand von DNK-Richtlinien erstellen wollen, lernen in vier Modulen über ein halbes Jahr lang (online) und Schritt für Schritt das nötige Handwerkszeug. Nebenbei ist das natürlich eine wunderbare Gelegenheit, sich zu vernetzen. Am Ende steht für alle der fertige Bericht! 

Termine 

30. September 21:  Projektplanung, Fokuskriterium 2: Wesentlichkeit 

03. Dezember 21:  Kriterien 1-10, Fokuskriterien 4: Wertschöpfung & 9: Stakeholder 

17. März 22: Kriterien 11-20, Fokuskriterien 13: Klima & 18: Gemeinwesen 

02. Juni 22: Feinschliff Bericht, Kommunikation 

Kosten 

999 EUR netto  

699 EUR für B.A.U.M. e.V. Mitglieder 

BAFA Programm: Förderung der optionalen Einzelberatung 

Weitere Infos und Anmeldung hier.

Fragen beantwortet Anja Aschenbrenner von B.A.U.M. Consult: a.aschenbrenner(at)baumgroup.de 

 

 


Veranstaltungstipp #2: Wir verraten "Vier Win-Win-Win-Effekte bei umweltbewussten Printprodukten" am 20.Oktober 2021

 

Treffen Sie uns auf der Print & Digital Convention, der Leitmesse für Marketing-Entscheider:innen, Kreative und Medienproduktioner:innen und überhaupt alle, die ernsthaft an Multichannel-Marketing interessiert sind. Wir haben dort nicht nur einen Stand, sondern halten auch einen Impulsvortrag über nachhaltige Medienproduktion in der Praxis. Ralf wird gemeinsam mit Gennaro Marfucci von Die Lithografen zeigen, wie ökologische Medienproduktion gelingen kann. 
 

  • Wie kann ich auf einen Schlag Ressourcen und Kosten sparen und dabei auch noch mein Printprodukt aufwerten? 
  • Mit welchem Weg kann ich von Anfang an Arbeitsprozesse verschlanken, Datenvolumen sparen und Sicherheit im Druckprozess gewinnen? 
  • Und wie kann geschickte Gestaltung zur Umweltbilanz meiner Drucksache beitragen und gleichzeitig dafür sorgen, dass sie sich besonders von der Masse abhebt?  

 
Mit Ralf und Gennaro offenbaren Ihnen zwei langjährige Praktiker die Quintessenz ihres Wissens und stehen zum Gespräch bereit. 

20. Oktober 2021, 16.15 – 16.45 Uhr 

Die Messe findet hybrid statt. Wer in Düsseldorf vor Ort sein kann, sollte unbedingt auf einen Kaffee an unserem Stand F37 vorbeikommen. Tickets für die Messe oder den digitalen Stream der Kongress-Sessions gibt es hier

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